Andacht zum Monatsspruch November 2017

Gott spricht: Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein.

Ezechiel 37,27

Welch eine Aufregung, als vor ein paar Wochen die Kanzlerin Angela Merkel Ohlendorf besuchte. Sie kam, aß Bratwurst, sprach, ließ sich fotografieren, stieg wieder in den Heli und flog auf und davon.

Ganz anders als die Mächtigen dieser Welt ist der Gott der Bibel, Schöpfer des Universums, der allmächtige König dieser Welt: Er sagt: „Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein.“

Durch Jesus gehören wir alle zu Gottes Volk. Gott hat diese Erde nicht in Jesus Christus besucht, um dann für immer zu verschwinden. Nein. Er ist uns nahe und erklärt, dass er unter uns wohnen will.

Wie geschieht das? Durch seinen Heiligen Geist! Er ist die Kraft, die in uns wirkt, wenn wir in Beziehung mit Gott treten. Sie bewirkt, dass Menschen verändert werden und danach fragen, was

Gott durch sie tun will. Gott klopft an die Tür unseres Herzens und bittet, dass wir ihn in unser Lebenshaus einlassen.
Wo darf Gott bei Ihnen wohnen? Teilen Sie ihren Alltag mit ihm? Zu welchen Räumen hat er Zutritt? Lassen Sie ihn hinein in die Räume Ihrer Zeit, Arbeit, Geld und Besitz, ihrer Familie? Oder wohnt er bei Ihnen irgendwo oben auf dem Dachboden und Sie rufen nach ihm, wenn Sie Hilfe brauchen, in Not sind?

Gott sagt: Ich will dein Gott sein! Ich wünsche mir nichts mehr, als eine Beziehung zu dir zu haben. Lass mich bei dir wohnen! Darf er bei Ihnen einziehen?

Maja Brauel

Monatsspruch April 2016:

Andacht zum Monatsspruch April 2016:

Gott hat uns berufen von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.

1.Petrus 2,9b

 

Gott hat uns berufen! Ja, wie denn das? Gott beruft, indem ER ruft. Aber höre ich Gott denn überhaupt in dieser, doch sehr lauten, Welt?

Meine Arbeit nimmt mich sehr ein; dann ein nicht enden wollender Informationsfluss; Handy-Geklingel hier, Reizüberflutung dort. Nirgendwo ein Ort der Stille. Dazu meine Verpflichtung gegenüber anderen; sei es am Arbeitsplatz; sei es in der Familie, Gemeinde, Gemeinschaft und anderswo. Gibt es überhaupt einen Ort, wo ich Gott hören kann? Ja! Diesen Ort gibt es. Näher als ich ihn je vermutet habe. Wo dieser Ort ist?

Nun, er ist so nahe, nämlich in mir. Mein Herz ist dieser Ort. Dort hat der HEILIGE GEIST Wohnung genommen. Auf IHN möchte ich hören, nein will ich hören. ER sagt mir, dass ich nicht durch Vernunft, Logik und alles Wissen dieser Welt zu Gott kommen kann.

Nur der Glaube allein, den ich aus Gnade geschenkt bekommen habe, lässt mich ein Kind Gottes sein. Ja sogar noch mehr. Wir sind ein auserwähltes Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, Gottes Eigentum. Wir sind aus der Finsternis ins Licht geführt worden. Jesus Christus ist dieses Licht. Ohne IHN bliebe die Welt dunkel.

Von diesem Licht, von Jesus Christus müssen wir erzählen. Wir können ja gar nicht anders, denn unsere Herzen sind voll dieses Lichtes. Und wovon unsere Herzen voll sind, davon müssen wir einfach reden.

Aber nicht nur reden, sondern auch handeln. Denn als Nachfolger Jesu sind auch wir Licht dieser Welt; auf dass die Welt durch unser Handeln und Tun die herrlichen Eigenschaften unseres Königs Jesus Christus sehen möge.

In diesem Sinne, wünsche ich allen Gottes Segen in dieser österlichen Zeit!

Nico Parwulski

 

 

Monatsspruch März 2016:

Andacht zum Monatsspruch März 2016:

Jesus Christus spricht:
Wie mich der Vater geliebt hat, so habe ich euch auch geliebt.
Bleibt in meiner Liebe!

Johannes 15,9

 

„Liebe ist . . .“ – so steht es jeden Tag in einer großen Tageszeitung. Es ist verbunden mit einem Bildchen und einer kurzen Notiz. Ungezählte Leser werden sich dar-ber freuen. Vielleicht schmunzeln sie auch und – so wage ich zu hoffen – sie nehmen diese kleine Idee zur Liebe mit in ihren Alltag.
Wer liebt, der macht nicht viele Worte, aber er wird grenzenlos erfinderisch. Wer liebt, will seine Liebe immer neu ausdrücken; nicht nur in Worten. Die Liebe entfaltet ihre Kraft nur dann, wenn sie immer wieder in kleine Münze umgetauscht wird.
Mit der Liebe ist es nicht anders als mit dem Bus oder der U-Bahn. Da nutzt uns ein 500-Euro-Schein nichts. Weder der Fahrer kann ihn wechseln, noch nimmt der Automat ihn an. Auch die Liebe erweist sich erst dann als Liebe, wenn wir sie in kleine Münze wechseln. Sonst bleibt sie nichts weiter als ein großes leeres Wort.
Wir befinden uns mitten in der Passionszeit und gehen auf Karfreitag zu. Jesus ist der vom Vater Geliebte. In seinem Sterben am Kreuz auf Golgatha macht er Gottes Liebe zu uns Menschen deutlich. Darum macht es auch Sinn, auf ihn zu hören.
Der letzte Satz aus dem oben genannten Monatsspruch: „Bleibt in meiner Liebe!“ kommt einem Weckruf gleich. Hört ganz genau hin. Es geht um die Lebensgemeinschaft, die zwischen Jesus und seinen Jüngern bestehen kann. Es geht um die Bindung an ihn. Darum sind Christen Menschen, die in dieser Verbindung bleiben, die sie selbst nicht hergestellt haben.
Schon wenige Verse vorher ist das in der Verbindung der Rebe mit dem Weinstock angesprochen. Die Früchte Jesu, die Früchte des Weinstocks, sind die Liebe in allen ihren Formen – das Erbarmen, die Freude, die Freundschaft. Christus ist unser Weinstock, und wir bringen Früchte – vielleicht etwas kleine, aber sie werden noch wachsen.
Das will ich ganz neu begreifen und mich darüber freuen. Geht es Ihnen wohl auch so?


2016_03_Mar

Monatsspruch Februar 2016

Wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt.

Markus 11,25

Der oben genannte Vers aus dem Markusevangelium begegnet uns so ähnlich auch als Bitte im „Vater unser“ mit den vertrauten Worten: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern!“

Dieses Gebet lehrte Jesus seine Anhänger. Es wird bis heute in jedem christlichen Gottesdienst gebetet. Warum ist das so wichtig? Zwischen Vergebung gewähren und Vergebung empfangen besteht offensichtlich ein unmittelbarer Zusammenhang.
An mir persönlich habe ich festgestellt, dass das, was ich dem anderen vorzuwerfen habe, meine Gedanken fesselt und mich blockiert. Es nimmt mir die Freude und die Freiheit, sinnvoll zu handeln. Trotzdem weiß ich auch, wie schwer es ist, auf den anderen zuzugehen und ihm die Hand zur Versöhnung zu reichen.

Manchmal kommen wir dabei ohne Vermittlung eines Dritten nicht aus. In jedem Fall aber können wir uns an Gott wenden, ihn bitten, dass er uns den Zugang zum Anderen schenkt.
Gott kann uns nicht nur von unserer eigenen Schuld befreien, sondern sicher auch von unserer inneren Blockade. Wieviel besser lässt es sich leben, wenn wir dem anderen offen und ohne Vorbehalte begegnen können.

Renate Grote


2016_02_Feb

Monatsspruch Februar 2016

Wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt.

Markus 11,25

Der oben genannte Vers aus dem Markusevangelium begegnet uns so ähnlich auch als Bitte im „Vater unser“ mit den vertrauten Worten: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern!“

Dieses Gebet lehrte Jesus seine Anhänger. Es wird bis heute in jedem christlichen Gottesdienst gebetet. Warum ist das so wichtig? Zwischen Vergebung gewähren und Vergebung empfangen besteht offensichtlich ein unmittelbarer Zusammenhang.
An mir persönlich habe ich festgestellt, dass das, was ich dem anderen vorzuwerfen habe, meine Gedanken fesselt und mich blockiert. Es nimmt mir die Freude und die Freiheit, sinnvoll zu handeln. Trotzdem weiß ich auch, wie schwer es ist, auf den anderen zuzugehen und ihm die Hand zur Versöhnung zu reichen.

Manchmal kommen wir dabei ohne Vermittlung eines Dritten nicht aus. In jedem Fall aber können wir uns an Gott wenden, ihn bitten, dass er uns den Zugang zum Anderen schenkt.
Gott kann uns nicht nur von unserer eigenen Schuld befreien, sondern sicher auch von unserer inneren Blockade. Wieviel besser lässt es sich leben, wenn wir dem anderen offen und ohne Vorbehalte begegnen können.

Renate Grote


2016_02_Feb

Jahreslosung 2016 – Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet

Was trösten und getröstet werden heißt, hat jeder von uns schon erfahren, bevor er das Wort kannte. Trösten – wie machen gute Mütter das? Kabarettist und TV-Moderator Eckart von Hirschhausen erzählt von einem blutig aufgeschürften Knie: „Wissenschaftsgläubige Mütter rufen nach Tabletten. Abergläubische rufen nach Arnikakügelchen. Meine Mutter rief: ‚Guck mal, da fliegt gerade das Aua aus dem Fenster!‘“

Die erste Wirkkraft eines Tröstens heißt Anwesenheit. Da sein. Nahe sein. Ganz bei einem Menschen sein. Trösten heißt, einen Menschen bedürftig sein zu lassen, ihn weinen zu lassen, ihn kleiner sein zu lassen, als er ist.

Zweite Wirkkraft: Zum Trösten musst du andere Menschen an dich heranlassen. Wenn es am Grab heißt „Von Beileidsbekundungen bitte absehen“, dann kann da kein Trost wachsen. Für einen allein ist das Leben immer zu schwer.
Aber Trost ist kein Spezialthema für die frü-he Kindheit und dann erst wieder beim Sterben oder in der Trauer. „Wie einen seine Mutter tröstet“ – was hat es mit diesem „einen“ auf sich? Im Urtext der Bibel steht hier das Wort „Mann“. Erwachsener Mann! Auch der kann also Trost nötig haben. Und die erwachsene Frau nicht weniger. Mit dem Beruf, der einen wundreibt. Mit der Leidenschaft, aus der einer nicht herauskommt. Mit der Last eines Fehlers, den einer sich nicht verzeiht. Oder mit dem Alleinsein, aus dem einer kein Entkommen sieht.

Aber heranlassen an dich musst du schon, wenn ein anderer dich trösten soll. Und Gott genauso. Ihn heranlassen an dich, das musst du schon. Da sein. Nahe sein. Ganz nah bei dir sein, das ist auch seine Wirkkraft. In seiner Nähe darfst du bedürftig sein. Bei ihm darfst du weinen. Auch kleiner sein, als du in Wirklichkeit bist. Vielleicht wird das Aua nicht gleich aus dem Fenster fliegen, du bist ja auch kein Kind mehr. Aber du weißt: Für einen allein ist das Leben immer zu schwer.

Dieter Rathing,
Landessuperintendent
für den Sprengel Lüneburg


2016_01_Jan

Jahreslosung 2016 – Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet

Was trösten und getröstet werden heißt, hat jeder von uns schon erfahren, bevor er das Wort kannte. Trösten – wie machen gute Mütter das? Kabarettist und TV-Moderator Eckart von Hirschhausen erzählt von einem blutig aufgeschürften Knie: „Wissenschaftsgläubige Mütter rufen nach Tabletten. Abergläubische rufen nach Arnikakügelchen. Meine Mutter rief: ‚Guck mal, da fliegt gerade das Aua aus dem Fenster!‘“

Die erste Wirkkraft eines Tröstens heißt Anwesenheit. Da sein. Nahe sein. Ganz bei einem Menschen sein. Trösten heißt, einen Menschen bedürftig sein zu lassen, ihn weinen zu lassen, ihn kleiner sein zu lassen, als er ist.

Zweite Wirkkraft: Zum Trösten musst du andere Menschen an dich heranlassen. Wenn es am Grab heißt „Von Beileidsbekundungen bitte absehen“, dann kann da kein Trost wachsen. Für einen allein ist das Leben immer zu schwer.
Aber Trost ist kein Spezialthema für die frü-he Kindheit und dann erst wieder beim Sterben oder in der Trauer. „Wie einen seine Mutter tröstet“ – was hat es mit diesem „einen“ auf sich? Im Urtext der Bibel steht hier das Wort „Mann“. Erwachsener Mann! Auch der kann also Trost nötig haben. Und die erwachsene Frau nicht weniger. Mit dem Beruf, der einen wundreibt. Mit der Leidenschaft, aus der einer nicht herauskommt. Mit der Last eines Fehlers, den einer sich nicht verzeiht. Oder mit dem Alleinsein, aus dem einer kein Entkommen sieht.

Aber heranlassen an dich musst du schon, wenn ein anderer dich trösten soll. Und Gott genauso. Ihn heranlassen an dich, das musst du schon. Da sein. Nahe sein. Ganz nah bei dir sein, das ist auch seine Wirkkraft. In seiner Nähe darfst du bedürftig sein. Bei ihm darfst du weinen. Auch kleiner sein, als du in Wirklichkeit bist. Vielleicht wird das Aua nicht gleich aus dem Fenster fliegen, du bist ja auch kein Kind mehr. Aber du weißt: Für einen allein ist das Leben immer zu schwer.

Dieter Rathing,
Landessuperintendent
für den Sprengel Lüneburg

Monatsspruch November 2015

Erbarmt euch derer, die zweifeln.

Judas 22

Judas schreibt an Christen, die in ihrer Gemeinde engagiert darüber streiten, wie Glauben aussehen soll und wie sich Christen von Irrlehrern abgrenzen können. Dabei ruft er die Christen auf, sich daran zu erinnern, dass sie Gottes geliebte Kinder sind und ermahnt sie, sich entschlossen für ihren Glauben einzusetzen. Auf der anderen Seite spricht Judas scharfe klare Worte gegen die, die sich nicht an Gottes Gebote halten. Und er fordert zum Erbarmen mit den Zweifelnden auf. Diejenigen, die den Glauben der Christen nicht teilen können und Fragen haben, werden nicht verurteilt, ihnen soll liebende Fürsorge gelten.

Jesus hat es genauso gemacht: Er hat sich auf Gemeinschaft mit Menschen eingelassen, die voller Fragen und Zweifel waren und die dadurch in Not geraten sind. Jesus ist auf die Zweifelnden zugegangen, hat das Gespräch mit ihnen gesucht und ihnen Wege aus der Not gezeigt.

Welche Menschen zweifeln heute? Bin ich es selbst, sind es Freunde oder sind es die Flüchtlinge, die jetzt in unserem Land sind?

Wo ist heute unser Erbarmen gefragt und wie sieht es aus? Brauche ich selbst das Erbarmen anderer oder kann ich mich liebevoll um andere kümmern?

Am Anfang aller Antworten auf diese Fragen steht sicher ein Klima, in dem Fragen erwünscht sind und Zweifel offen angesprochen werden können, ohne dass Menschen dafür verurteilt werden.

Auf dieser Grundlage können wir uns gegenseitig unterstützen und gemeinsam auf Gottes Erbarmen vertrauen. Ich bin zuversichtlich, dass wir dann auch Wege aus unseren Zweifeln und Nöten erkennen
werden.

Uta Malzahn


2015_11_Nov

 

Monatsspruch Oktober 2015

Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?

Hiob 2,10

 

Die Bibel zeigt mit Hiob einen schwerreichen Mann, einen „Bill Gates“ seiner Zeit. Hiob war jemand, der in der Verantwortung vor Gott seinen Arbeitsalltag lebte. Er war nicht nur reich. Er war ein gläubiger Mensch, angesehen und geachtet.

Das Buch Hiob beschreibt wie Menschen an harte Grenzen ihres Glaubens stoßen. Wir können nicht begreifen, dass ein Mensch an Gott glaubt, auch wenn er den Verlust von Gütern und Menschen zu beklagen hat. Wie kann Gott zulassen, dass ein Gerechter leidet? Zumindest das persönliche Wohlergehen erwartet doch der gläubige Mensch – oder?
Bei Hiob kam die Anfechtung aus der nächsten Verwandtschaft, die zum Bruch mit Gott riet. Darauf Hiobs Antwort: Wenn der Mensch bereit ist, das Gute aus Gottes Hand zu nehmen, dann sollte er auch unerwartete schlechte Dinge aus Gottes Hand nehmen.

Das Geheimnis seiner Bewährung ist, dass er sich weder durch Leiden noch durch Worte und Urteile anderer von Gott abwenden lässt, selbst wenn er sein Handeln nicht versteht.

Ich frage mich: Weshalb glaube ich? Weil Gott so ist, wie er ist? Vertraue ich Jesus um seiner selbst willen? Oder glaube ich, weil ich mir konkrete Vorteile für mein Leben erhoffe?

Als Menschen leben wir „jenseits von Eden“. Das zeigt sich bei jeder Krankheit. Darum tun wir uns schwer mit dem verborgenen und oft rätselhaften Gott. Sein Handeln bekommen wir in kein Schema. Heißt doch: Gott ist nicht nur für den gesunden Tag zuständig, sondern auch für den kranken.

Auch vor dem Hintergrund bedrückender Ereignisse in unserer Zeit werden an die Chris-ten Fragen gestellt. Wie gehen wir damit um? Wie gehen wir mit der Flüchtlingsfrage um? Wo gibt es Antworten? Wer gibt sie uns?

Hin- und hergerissen zwischen bisheriger Sicherheit und Erschütterung, dürfen wir uns der allumfassenden, bewahrenden Hand Gottes gewiss sein.

Vielleicht müssen wir lernen, mehr abhängig von Gottes Zuwendung zu leben. Dann wer-den wir die Hand Gottes bewusster spüren. Denn wer sich von Gott gehalten weiß, kann durchhalten, selbst dann, wenn das Leben einmal ganz schwer wird.

Jesus Christus ist und bleibt immer der Herr, dem es um unsere Zukunft geht und der uns Rettungswege bahnt und zu seinen Zielen führen will.

Das Lied aus unserem Evangelischen Gesang-buch (591) „Weiß ich den Weg auch nicht, du weißt ihn wohl“, drückt aus, wie Vertrauen und Zuversicht in stürmischer Zeit aussehen kann. Im dritten Vers dort: „Du weißt, woher der Wind so stürmisch weht, und du gebietest ihm, kommst nie zu spät. Drum wart ich still, dein Wort ist ohne Trug, du weißt den Weg für mich, das ist genug.“

Diese Zuversicht und Geborgenheit wünsche ich Ihnen und auch mir. Sie richtet auf und hilft kommende Tage nicht zu fürchten, sondern zu erleben.

Friedhelm Grote


2015_10_Okt

Monatsspruch September 2015

Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder,
so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.

Matthäus 18,3

Kinder sind anstrengend. Wir haben am Wochenende Taufe mit vielen Freunden und der Familie gefeiert. Dabei waren natürlich auch einige kleine Kinder. Die begannen die Party damit, sämtliche Bälle aus dem Bällebad im Garten zu verteilen. Danach gossen sie meine Lieblingsrose mit Seifenblasenwasser. Beim Essen klirrten Glasscherben und von Tischmanieren lohnt es sich an dieser Stelle gar nicht zu sprechen. Am Ende des Tages waren mein Mann und ich mit den Nerven am Ende. Was also tun? Nie wieder mit Kindern feiern? Das Bällebad verbieten? Einen Kniggekurs für Kleine anbieten? Kinder sind anstrengend, ja, aber das Leben mit Kindern und vor allem als Kind ist auch großartig.
Als Jesus mit seinen Jüngern unterwegs war, trafen sie auch auf eine Horde wilder Kinder. Die Eltern – ob nun genervt oder gelassen – wollten sie von Jesus segnen lassen. Damit drückten sie ihre Liebe zu ihren eigenen Kindern, aber auch ihre Hoffnung auf eine gesegnete Zukunft für ihre Sprösslinge aus. Das ist heute nicht anders. Anders ist aber, dass Kinder damals nichts wert waren. Sie standen auf einer Stufe mit Dingen und waren erst ein vollwertiges Familienmitglied, sobald sie etwas zum Einkommen beitragen konnten. Auf der untersten Stufe, von der Gesellschaft nicht gesehen, immer im Weg – diese Kinder brachten die Eltern zu Jesus. Und natürlich reagierten die Jünger genau so, wie man es erwarten würde: sie schickten die Kinder weg. Aber da sagte Jesus diesen erstaunlichen Satz, der bis heute in jedem Taufgottesdienst wiedergegeben wird: Lasst doch die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht daran! Denn solchen wie ihnen gehört das Himmelreich!
Das Himmelreich als chaotische, laute und verschmierte Gartenparty? Wer weiß. Jedenfalls scheint man dort eine Menge Spaß zu haben, denn die strahlenden Kinderaugen am letzten Sonntag wurden auf vielen Fotos festgehalten. Aber es geht nicht darum, seine Popel ins Essen zu schmieren und das Beet zu zerstören. Es geht darum, das Leben zu nehmen, wie es ist, und dieses großartige Geschenk in vollen Zügen zu genießen. Sich keine Sorgen um das Gestern, Heute oder Morgen zu machen, denn eigentlich wissen wir es ja alle: Gott sorgt für uns. Er hat uns seinen eigenen Sohn geschenkt, damit wir für immer bei ihm sein können. Von dieser Fürsorge umgeben sollen wir vertrauen, wie auch unsere Kinder uns vertrauen. Mama wird es schon richten, und aufräumen wird sie auch. Und am Abend kann ich mich in ihren Armen geborgen und sicher fühlen. Solchen gehört das Himmelreich.

Sabrina Engert


2015_09_Sept