Andacht zur Jahreslosung 2018

Gott spricht: „Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“

Offenbarung 21,6

Mehr als H2O
Wieviel Wasser soll man täglich trinken? Darüber streiten die Gelehrten. Die einen
sagen mindestens zwei Liter. Andere halten das für übertrieben. Aber Flüssigkeit
braucht der Körper. Jeder weiß, was Durst ist. Und beim Wasser geht’s um‘s Elementare, um das, worauf ich auf keinen Fall verzichten kann. Auf viele Genüsse
kann ich zur Not verzichten. Auf Kaviar bestimmt. Auf das tägliche Brot eine Zeitlang. Aber selbst ein Hungerkünstler muss trinken, Durstkünstler gibt es nicht.
Als Menschen kennen wir auch noch einen anderen Durst. Der hat nichts mit Wasser oder Getränken zu tun. Dieser Durst kann aber genauso quälend sein. Es ist der Durst nach Leben, das brennende Verlangen danach. Und dieses Verlangen ist auch erst mal ganz elementar. Wer krank ist, will wieder gesund werden. Der Einsame will einem anderen Menschen begegnen. Der Schuldige
will von seiner Schuld freigesprochen sein. Wer des Lebens überdrüssig ist, sucht einen, der ihm zuhört. Solcher Durst nach Hilfe und Trost, nach Glück und Erfüllung ist allgegenwärtig. Er ruft nach Menschen. Und er ruft nach Gott. Dein Durst führt dich zur Quelle. Sei durstig! Bleibe durstig! Lass noch nicht alles fertig und gelöscht
und gestillt sein. Lebendiges Wasser aus der Quelle ist dir versprochen. Keine abgestandene Brühe. Kein gezuckertes Ersatzprodukt. Kein Sixpack, das leer gehen wird. Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Zu dieser Quelle sind wir in unserer Kirche immer wieder unterwegs, und wir werden es auch 2018 sein. In dürren Zeiten und oft mit
trockener Kehle. Aber genauso oft in gestilltem Verlangen. Ein Bibelwort hat mich erreicht, ein Händedruck mir Mut gemacht. Eine Fürbitte ist mir zu Herzen gegangen, einer diakonischen Aufgabe stimme ich zu. Kindern wird ein Wort gegeben, und ein Choral spricht mir aus der Seele. Umsonst.

Landessuperintendent Dieter Rathing

Andacht zum Monatsspruch Dezember 2017

„Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe, damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.“

(Lukas 1,78-79)

Jaja, der Advent. So langsam taucht auch dieses Jahr wieder alles in vorweihnacht-liche Stimmung ein. Draußen wird es fröstelig, die Hände werden klamm. Schnee rieselt heutzutage längst nicht mehr so selbstverständlich wie früher vom Himmel. Doch überall legt sich ein Hauch von Winter über Felder und Wege. Und morgens begrüßen Eiskristalle vom Auto her all diejenigen, die auf den Weg zur Arbeit wollen.
Ich denke an… ein erstes Wochenende im Mai: Rhein in Flammen in Bonn. Alle Aus-flugsschiffe bewegten sich bunt beleuchtet rheinabwärts. Romantiker und Freiluftliebhaber, Alt und Jung warteten am Ufer. Stundenlang. Alle Jahre wieder. Der krönende Abschluss war ein eindrucksvolles Feuerwerk unterlegt von Musik.
Neben mir eine Mutter mit ihrer Tochter. Auch sie war ganz fasziniert.
Doch irgendwann: „Mama, das ist so gemein. Jetzt fällt das ganze Glitzer auf den Boden!“ Die Kleine schluchzte. Die Große tröstete.
Ich blickte wieder zum Himmel. Noch immer erstrahlten hier und da Leuchtkörper. So schnell der eine kam, war ein anderer wieder weg. Weg und vergessen. Und das eben noch so bewunderte Glitzer am Himmel? Es fiel tatsächlich runter. Keiner fing es auf.
Das Kind am Rhein, seine Enttäuschung. Beides war da zwischen all den Lichtern, den Klängen, den staunenden „Ahs“ und „Ohs“. Beides erinnere ich bis heute. Und, sind Mai und laue Nächte zwar weit entfernt, bleibt die Faszination für die Vorstellung, Glitzer einmal aufzufangen. Glitzer und Glanz dessen, was mich sehnsüchtig warten lässt. Wo ich inne-halte und fasziniert ins Staunen komme. Alle Jahre wieder.
Es ist die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit, die sich angesichts der adventlichen Fülle in mir ausbreitet. Es ist die Vorfreude auf so manche Begegnung, bei der ich meine Erwartung mit anderen teilen kann. Ich möchte etwas auffangen und bewahren von dem Glitzern, das sich in den Augen ausbreitet, wenn wir singen: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit; es kommt der Herr der Herrlichkeit.“ Und, was für eine Vorstellung, dass Menschen erkennbar ein Glitzern und Glänzen in den Augen haben, wenn sie entdecken: „Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe, damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.“ (Lukas 1,78-79)
Ihnen allen wünsche ich eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Mirjam Valerius (Pastorin der BBS Winsen)

Andacht zum Monatsspruch November 2017

Gott spricht: Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein.

Ezechiel 37,27

Welch eine Aufregung, als vor ein paar Wochen die Kanzlerin Angela Merkel Ohlendorf besuchte. Sie kam, aß Bratwurst, sprach, ließ sich fotografieren, stieg wieder in den Heli und flog auf und davon.

Ganz anders als die Mächtigen dieser Welt ist der Gott der Bibel, Schöpfer des Universums, der allmächtige König dieser Welt: Er sagt: „Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein.“

Durch Jesus gehören wir alle zu Gottes Volk. Gott hat diese Erde nicht in Jesus Christus besucht, um dann für immer zu verschwinden. Nein. Er ist uns nahe und erklärt, dass er unter uns wohnen will.

Wie geschieht das? Durch seinen Heiligen Geist! Er ist die Kraft, die in uns wirkt, wenn wir in Beziehung mit Gott treten. Sie bewirkt, dass Menschen verändert werden und danach fragen, was

Gott durch sie tun will. Gott klopft an die Tür unseres Herzens und bittet, dass wir ihn in unser Lebenshaus einlassen.
Wo darf Gott bei Ihnen wohnen? Teilen Sie ihren Alltag mit ihm? Zu welchen Räumen hat er Zutritt? Lassen Sie ihn hinein in die Räume Ihrer Zeit, Arbeit, Geld und Besitz, ihrer Familie? Oder wohnt er bei Ihnen irgendwo oben auf dem Dachboden und Sie rufen nach ihm, wenn Sie Hilfe brauchen, in Not sind?

Gott sagt: Ich will dein Gott sein! Ich wünsche mir nichts mehr, als eine Beziehung zu dir zu haben. Lass mich bei dir wohnen! Darf er bei Ihnen einziehen?

Maja Brauel

Andacht zum Monatsspruch Oktober 2017

Es wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.
Lukas 15,10

Ende diesen Monats jährt sich die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers zum 500. Mal. Ob der Reformator seine Streitschrift gegen den Ablass tatsächlich eigenhändig an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg hämmerte, da sind sich die Gelehrten nicht ganz einig. Unzweifelhaft ist aber der Wortlaut: „Da unser Herr und Meister Jesus Christus spricht ‚Tut Buße‘ usw. (Matth. 4,17), hat er gewollt, dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sein soll.“ – So lautet die erste der 95 Thesen. Mit dem Thema „Buße“ begann also die Reformation. „Buße“ ist ein halbes Jahrtausend später kein Wort, das in Gefahr steht zu einem Modewort zu werden. In unserem alltäglichen Sprachgebrauch ist der Begriff eher negativ besetzt: Von „Bußgeld“, über die Ankündigung „Das wirst Du mir büßen!“, bis hin zum ebenfalls in die Jahre gekommenen Adjektiv „bußfertig“. Will das heute noch jemand sein?
Es lohnt sich, tiefer hinter den Begriff zu schauen und zu fragen, worum es der Bibel eigentlich geht, wenn sie von „Buße“ redet.

„Buße“ lässt sich eigentlich viel treffender mit „Umkehr“ übersetzen. Wer Buße tut, der traut sich, sein eigenes Leben zu überdenken und zu hinterfragen. Wer Buße tut, der versucht zumindest, etwas an sich und an seinem Leben zu ändern, so schwierig das in der Praxis auch sein mag.
So betrachtet hat der Begriff der „Buße“ etwas sehr Positives: Die Bibel traut es uns zu – ja Jesus traut es uns zu, dass wir unserem Leben eine Wendung geben können. Er verlangt nichts Unmögliches von uns, wenn er sagt: „Tut Buße“. Unsere Fehler, unsere falschen Entscheidungen und Handlugen, unsere Schwächen, unser Egoismus und unsere Engstirnigkeit – ja alles das, was die Bibel mit „Sünde“ bezeichnet – das ist nicht unser Schicksal.
Wir können immer wieder neu anfangen und wir können uns ändern. Das ist gut und schön für uns und für die Menschen, mit denen wir unser Leben teilen.
Das geht nicht von heute auf morgen – das geht nicht ein für allemal und auch niemals zu 100 Prozent.
Buße ist eben eine gute und lebensförderliche Glaubensübung – ein Leben lang. Buße – das können wir nicht allein, dazu brauchen wir himmlischen Beistand. Und wenn Gott seine Engel schickt, die uns auf dem Weg der Umkehr begleiten, dann können und werden sich diese Engel dann auch freuen, wenn uns Umkehr hier und da gelingt.
Also lasst uns fröhlich Buße tun – es geht und es lohnt sich.

Ihr und Euer
Hans-Georg Wieberneit

Andacht zum Monatsspruch September 2017

Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein,
und sind Erste, die werden die Letzten sein.
Lukas 13,30

Bin ich dabei?
Wir kennen diese Frage. Im Sportunterricht müssen Mannschaften gewählt werden und ich will nicht als Letzter auf der Bank sitzen. Der Chor sucht neue Mitglieder. Bin ich wirklich gut genug? Einladungen für eine Party werden verteilt. Bin ich eingeladen? Sitze ich beim Gastgeber? Immer  wieder brennt uns die Frage auf dem Herzen, ob wir dabei sein dürfen. Und ob wir auch wirklich gut genug dafür sind. Mit genau dieser Frage kam auch ein Mann zu Jesus: „Herr, meinst du, dass nur wenige selig werden?“ Es ging ihm nicht um den Prozentsatz der Seligen oder um eine Statistik zur Nachfolge. Sondern es war eine ganz ehrliche und persönliche Frage: Wenn das Reich Gottes kommt und alle mit Gott an einem Tisch sitzen – Bin ich dabei? Bekomme ich eine Einladung? Jesus verspricht ihm nicht das Blaue vom Himmel, im Gegenteil. Seine Antwort ist genauso ehrlich. „Da wird Heulen und Zähneklappern sein!“ Die Pforte ist eng, das verschreckt
und macht Angst, jetzt schon. Aber andererseits gibt es sie auch, diese Pforte. Unbequem und man muss sich hindurchquetschen, aber gerade die Unbequemen sind es, die schließlich zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. Diejenigen, die selbst zurückstecken, um anderen eine Chance zu geben. Die mutig nach vorn gehen und ihre Stimme erheben. Die sich um andere kümmern und auch Menschen einladen, die auf Partys keine gern gesehenen Gäste sind. Die eine ernsthafte und enge Beziehung zu Jesus suchen. Eben diejenigen, die jetzt schon mit ganzem Herzen am Reich Gottes arbeiten. Im Kleinen und Großen unbequem, das ist der Weg zum Gottesreich, aber es lohnt sich für mich und für alle Menschen um mich herum. Dann können wir auch mit am
Tisch sitzen und gemeinsam mit allen anderen Unbequemen feiern.

Sabrina Engert

 

Andacht zum Monatsspruch Juli 2017

Paulus sprach:
Gottes Hilfe habe ich bis zum heutige Tag erfahren und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein.

Apostelgeschichte 26,22

Als ich das obige Wort las, fühlte ich mich im ersten Moment an die berühmt gewordenen Worte erinnert, mit denen Martin Luther seine Rede auf dem Reichstag zu Worms abgeschlossen haben soll: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir! Amen.“
Was für ein starkes Wort! Welche Glaubenskraft und innere Stärke kommt darin zum Ausdruck.

Und nun die Aussage des Apostel Paulus, die uns für diesen Monat gegeben ist. Er weiß aus seinem eigenen Erleben, dass er Gottes Hilfe in so manchen brenzligen Situationen erfahren hat. Mit dem „ich stehe nun hier“, betont er m. E., dass er auf dem Boden der Heiligen Schrift geblieben ist und nichts anderes außer dem sagt. Inhaltlich ist das das Wort vom Kreuz des Christus und seine Auferstehung. Unbefangen und ohne Angst spricht Paulus von Gott und von Jesus. Dieses Wort gilt jedem und jeder Generation. Niemand ist ausgenommen.

Aber stellen wir uns doch einmal selber die Frage: Wo stehe ich selbst gerade? Oder was bin ich und was will ich? Wohin führt mein Weg und welche Hoffnung verbinde ich mit ihm, für mich selbst und für andere?

Alles, was ich bin und was mein Leben bisher ausmacht, alles verdanke ich letztendlich Gott. Und weil das so ist, dient auch mein Denken und Handeln ihm zum Lob. Gott macht uns fähig, in der Nachfolge Jesu, eingebunden in die Gemeinschaft der christlichen Gemeinde, in und an der Welt mitzuarbeiten. Jeder an seinem Platz mit den gegebenen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Unser Leben soll Hinweis auf die Güte Gottes sein, und zwar die großen Ereignisse genauso wie die kleinen. Auf ihn will ich bauen und vertrauen.

Nicht von ungefähr sprechen wir deshalb auch von „Standfestigkeit“, um auszudrücken, in welchem Maß der Glaube uns festen Boden unter den Füßen gibt und uns Geborgenheit schenkt. Glaube ist eine mutige Entscheidung. Er rüstet uns zeitgemäß aus und macht uns stark für die Lebensreise. Eine neue Erfahrung für das Leben machen alle, die sich auf Jesus einlassen.

Friedhelm Grote

Andacht zum Monatsspruch Mai 2017

Monatsspruch Mai 2017:
„Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt“

Kolosser 4,6

Wenn es nicht ein Satz aus dem Neuen Testament aus dem Brief an die Gemeinde in Kolossae wäre, würde man meinen, man hätte es mit einer Anweisung aus einer Schulung von Verkäufern zu tun. Angeredet aber sind die Christen in der vor kurzem gegründeten christlichen Gemeinde. Es schreibt an sie ein Mitarbeiter des Apostel Paulus, vielleicht auch Paulus selber, das ist nicht ganz klar, der zusammen mit anderen im Gefängnis sitzt. Er stärkt den „frisch gebackenen Christen“ den Rücken und hilft ihnen, die Abgrenzung zu den anderen, den Nichtchristen, zu finden.

Es ist kein Geheimnis, weil immer wieder zu hören und zu lesen, dass der Einfluss der Kirchen zurzeit rapide abnimmt und die Mitgliederzahlen schwinden. Es könnte einen beunruhigen. Hört das irgendwann mal auf oder werden die christlichen Kirchen eines Tages aufgehen in einem allgemeinen Humanismus unserer globalisierten Welt? Vertrauen darauf, dass Gott das nicht zulassen wird, reicht mir nicht aus. Zumal Gott an uns Menschen Verantwortung für seine Sache übertragen hat. Deshalb höre ich diesen Satz aus Kol 4,6 mit gespitzten Ohren und spüre: Das geht uns an!

Wenn man die zweite Hälfte des Satzes dazu nimmt und in einer etwas anderen Übersetzung (Wilckens) liest, hört sich das so an: „Was ihr redet, soll überall gern gehört werden, mit Salz gewürzt. Ihr solltet wissen, wie man auf jeden einzelnen eingehen muss.“ In unserer mit vielen unterschiedlichen Geistesströmungen durchsetzten Zeit ist es eine große Herausforderung, die Botschaft des Evangeliums so zu verkündigen, dass die Menschen sie hören und verstehen können. Es muss sie überhaupt erst einmal interessieren! Die Botschaft muss mit dem realen Leben in Beziehung zu setzen sein, es müssen sich Antworten abzeichnen auf die großen und kleinen Fragen des Alltags. Die christliche Botschaft muss Orientierung geben. Da die Botschaft durch uns Christen weiter gegeben wird, sind wir dafür verantwortlich, dass da nicht „heiße Luft“ unter die Menschen gebracht wird.

Ich finde, von uns wird ziemlich viel verlangt. Erst müssen wir ja selber für uns immer wieder neu klären, wo der christliche Weg lang geht – das ist ja auch nicht immer klar und eindeutig – und dann geht es um die Vermittlung an andere in diesen unübersichtlichen Zeiten. Aber früher war es nicht einfacher, doch die Menschen haben nicht den Kopf in den Sand gesteckt und aufgegeben. Sie sind wachsam geblieben und haben sich permanent befragt, ob sie auf dem richtigen Weg sind, auf dem Weg der christlichen Botschaft. (Ein Ansatzpunkt der Reformation) Gebe Gott, dass wir uns der Verantwortung für unsere Kirche stellen mit Freundlichkeit im Herzen und überzeugenden Worten.

Melsene Bötticher

 

Monatsspruch April 2016:

Andacht zum Monatsspruch April 2016:

Gott hat uns berufen von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.

1.Petrus 2,9b

 

Gott hat uns berufen! Ja, wie denn das? Gott beruft, indem ER ruft. Aber höre ich Gott denn überhaupt in dieser, doch sehr lauten, Welt?

Meine Arbeit nimmt mich sehr ein; dann ein nicht enden wollender Informationsfluss; Handy-Geklingel hier, Reizüberflutung dort. Nirgendwo ein Ort der Stille. Dazu meine Verpflichtung gegenüber anderen; sei es am Arbeitsplatz; sei es in der Familie, Gemeinde, Gemeinschaft und anderswo. Gibt es überhaupt einen Ort, wo ich Gott hören kann? Ja! Diesen Ort gibt es. Näher als ich ihn je vermutet habe. Wo dieser Ort ist?

Nun, er ist so nahe, nämlich in mir. Mein Herz ist dieser Ort. Dort hat der HEILIGE GEIST Wohnung genommen. Auf IHN möchte ich hören, nein will ich hören. ER sagt mir, dass ich nicht durch Vernunft, Logik und alles Wissen dieser Welt zu Gott kommen kann.

Nur der Glaube allein, den ich aus Gnade geschenkt bekommen habe, lässt mich ein Kind Gottes sein. Ja sogar noch mehr. Wir sind ein auserwähltes Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, Gottes Eigentum. Wir sind aus der Finsternis ins Licht geführt worden. Jesus Christus ist dieses Licht. Ohne IHN bliebe die Welt dunkel.

Von diesem Licht, von Jesus Christus müssen wir erzählen. Wir können ja gar nicht anders, denn unsere Herzen sind voll dieses Lichtes. Und wovon unsere Herzen voll sind, davon müssen wir einfach reden.

Aber nicht nur reden, sondern auch handeln. Denn als Nachfolger Jesu sind auch wir Licht dieser Welt; auf dass die Welt durch unser Handeln und Tun die herrlichen Eigenschaften unseres Königs Jesus Christus sehen möge.

In diesem Sinne, wünsche ich allen Gottes Segen in dieser österlichen Zeit!

Nico Parwulski

 

 

Monatsspruch März 2016:

Andacht zum Monatsspruch März 2016:

Jesus Christus spricht:
Wie mich der Vater geliebt hat, so habe ich euch auch geliebt.
Bleibt in meiner Liebe!

Johannes 15,9

 

„Liebe ist . . .“ – so steht es jeden Tag in einer großen Tageszeitung. Es ist verbunden mit einem Bildchen und einer kurzen Notiz. Ungezählte Leser werden sich dar-ber freuen. Vielleicht schmunzeln sie auch und – so wage ich zu hoffen – sie nehmen diese kleine Idee zur Liebe mit in ihren Alltag.
Wer liebt, der macht nicht viele Worte, aber er wird grenzenlos erfinderisch. Wer liebt, will seine Liebe immer neu ausdrücken; nicht nur in Worten. Die Liebe entfaltet ihre Kraft nur dann, wenn sie immer wieder in kleine Münze umgetauscht wird.
Mit der Liebe ist es nicht anders als mit dem Bus oder der U-Bahn. Da nutzt uns ein 500-Euro-Schein nichts. Weder der Fahrer kann ihn wechseln, noch nimmt der Automat ihn an. Auch die Liebe erweist sich erst dann als Liebe, wenn wir sie in kleine Münze wechseln. Sonst bleibt sie nichts weiter als ein großes leeres Wort.
Wir befinden uns mitten in der Passionszeit und gehen auf Karfreitag zu. Jesus ist der vom Vater Geliebte. In seinem Sterben am Kreuz auf Golgatha macht er Gottes Liebe zu uns Menschen deutlich. Darum macht es auch Sinn, auf ihn zu hören.
Der letzte Satz aus dem oben genannten Monatsspruch: „Bleibt in meiner Liebe!“ kommt einem Weckruf gleich. Hört ganz genau hin. Es geht um die Lebensgemeinschaft, die zwischen Jesus und seinen Jüngern bestehen kann. Es geht um die Bindung an ihn. Darum sind Christen Menschen, die in dieser Verbindung bleiben, die sie selbst nicht hergestellt haben.
Schon wenige Verse vorher ist das in der Verbindung der Rebe mit dem Weinstock angesprochen. Die Früchte Jesu, die Früchte des Weinstocks, sind die Liebe in allen ihren Formen – das Erbarmen, die Freude, die Freundschaft. Christus ist unser Weinstock, und wir bringen Früchte – vielleicht etwas kleine, aber sie werden noch wachsen.
Das will ich ganz neu begreifen und mich darüber freuen. Geht es Ihnen wohl auch so?


2016_03_Mar

Monatsspruch Februar 2016

Wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt.

Markus 11,25

Der oben genannte Vers aus dem Markusevangelium begegnet uns so ähnlich auch als Bitte im „Vater unser“ mit den vertrauten Worten: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern!“

Dieses Gebet lehrte Jesus seine Anhänger. Es wird bis heute in jedem christlichen Gottesdienst gebetet. Warum ist das so wichtig? Zwischen Vergebung gewähren und Vergebung empfangen besteht offensichtlich ein unmittelbarer Zusammenhang.
An mir persönlich habe ich festgestellt, dass das, was ich dem anderen vorzuwerfen habe, meine Gedanken fesselt und mich blockiert. Es nimmt mir die Freude und die Freiheit, sinnvoll zu handeln. Trotzdem weiß ich auch, wie schwer es ist, auf den anderen zuzugehen und ihm die Hand zur Versöhnung zu reichen.

Manchmal kommen wir dabei ohne Vermittlung eines Dritten nicht aus. In jedem Fall aber können wir uns an Gott wenden, ihn bitten, dass er uns den Zugang zum Anderen schenkt.
Gott kann uns nicht nur von unserer eigenen Schuld befreien, sondern sicher auch von unserer inneren Blockade. Wieviel besser lässt es sich leben, wenn wir dem anderen offen und ohne Vorbehalte begegnen können.

Renate Grote


2016_02_Feb