Gott spricht: „Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“
Offenbarung 21,6
Mehr als H2O
Wieviel Wasser soll man täglich trinken? Darüber streiten die Gelehrten. Die einen
sagen mindestens zwei Liter. Andere halten das für übertrieben. Aber Flüssigkeit
braucht der Körper. Jeder weiß, was Durst ist. Und beim Wasser geht’s um‘s Elementare, um das, worauf ich auf keinen Fall verzichten kann. Auf viele Genüsse
kann ich zur Not verzichten. Auf Kaviar bestimmt. Auf das tägliche Brot eine Zeitlang. Aber selbst ein Hungerkünstler muss trinken, Durstkünstler gibt es nicht.
Als Menschen kennen wir auch noch einen anderen Durst. Der hat nichts mit Wasser oder Getränken zu tun. Dieser Durst kann aber genauso quälend sein. Es ist der Durst nach Leben, das brennende Verlangen danach. Und dieses Verlangen ist auch erst mal ganz elementar. Wer krank ist, will wieder gesund werden. Der Einsame will einem anderen Menschen begegnen. Der Schuldige
will von seiner Schuld freigesprochen sein. Wer des Lebens überdrüssig ist, sucht einen, der ihm zuhört. Solcher Durst nach Hilfe und Trost, nach Glück und Erfüllung ist allgegenwärtig. Er ruft nach Menschen. Und er ruft nach Gott. Dein Durst führt dich zur Quelle. Sei durstig! Bleibe durstig! Lass noch nicht alles fertig und gelöscht
und gestillt sein. Lebendiges Wasser aus der Quelle ist dir versprochen. Keine abgestandene Brühe. Kein gezuckertes Ersatzprodukt. Kein Sixpack, das leer gehen wird. Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Zu dieser Quelle sind wir in unserer Kirche immer wieder unterwegs, und wir werden es auch 2018 sein. In dürren Zeiten und oft mit
trockener Kehle. Aber genauso oft in gestilltem Verlangen. Ein Bibelwort hat mich erreicht, ein Händedruck mir Mut gemacht. Eine Fürbitte ist mir zu Herzen gegangen, einer diakonischen Aufgabe stimme ich zu. Kindern wird ein Wort gegeben, und ein Choral spricht mir aus der Seele. Umsonst.
Landessuperintendent Dieter Rathing

	
„Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe, damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.“ 
Gott spricht: Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein.
Es wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.
Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein,
Als ich das obige Wort las, fühlte ich mich im ersten Moment an die berühmt gewordenen Worte erinnert, mit denen Martin Luther seine Rede auf dem Reichstag zu Worms abgeschlossen haben soll: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir! Amen.“
Wenn es nicht ein Satz aus dem Neuen Testament aus dem Brief an die Gemeinde in Kolossae wäre, würde man meinen, man hätte es mit einer Anweisung aus einer Schulung von Verkäufern zu tun. Angeredet aber sind die Christen in der vor kurzem gegründeten christlichen Gemeinde. Es schreibt an sie ein Mitarbeiter des Apostel Paulus, vielleicht auch Paulus selber, das ist nicht ganz klar, der zusammen mit anderen im Gefängnis sitzt. Er stärkt den „frisch gebackenen Christen“ den Rücken und hilft ihnen, die Abgrenzung zu den anderen, den Nichtchristen, zu finden.
Gott hat uns berufen! Ja, wie denn das? Gott beruft, indem ER ruft. Aber höre ich Gott denn überhaupt in dieser, doch sehr lauten, Welt?
