Andacht zum Monatsspruch März 2016:
Jesus Christus spricht:
Wie mich der Vater geliebt hat, so habe ich euch auch geliebt.
Bleibt in meiner Liebe!
Johannes 15,9
„Liebe ist . . .“ – so steht es jeden Tag in einer großen Tageszeitung. Es ist verbunden mit einem Bildchen und einer kurzen Notiz. Ungezählte Leser werden sich dar-ber freuen. Vielleicht schmunzeln sie auch und – so wage ich zu hoffen – sie nehmen diese kleine Idee zur Liebe mit in ihren Alltag.
Wer liebt, der macht nicht viele Worte, aber er wird grenzenlos erfinderisch. Wer liebt, will seine Liebe immer neu ausdrücken; nicht nur in Worten. Die Liebe entfaltet ihre Kraft nur dann, wenn sie immer wieder in kleine Münze umgetauscht wird.
Mit der Liebe ist es nicht anders als mit dem Bus oder der U-Bahn. Da nutzt uns ein 500-Euro-Schein nichts. Weder der Fahrer kann ihn wechseln, noch nimmt der Automat ihn an. Auch die Liebe erweist sich erst dann als Liebe, wenn wir sie in kleine Münze wechseln. Sonst bleibt sie nichts weiter als ein großes leeres Wort.
Wir befinden uns mitten in der Passionszeit und gehen auf Karfreitag zu. Jesus ist der vom Vater Geliebte. In seinem Sterben am Kreuz auf Golgatha macht er Gottes Liebe zu uns Menschen deutlich. Darum macht es auch Sinn, auf ihn zu hören.
Der letzte Satz aus dem oben genannten Monatsspruch: „Bleibt in meiner Liebe!“ kommt einem Weckruf gleich. Hört ganz genau hin. Es geht um die Lebensgemeinschaft, die zwischen Jesus und seinen Jüngern bestehen kann. Es geht um die Bindung an ihn. Darum sind Christen Menschen, die in dieser Verbindung bleiben, die sie selbst nicht hergestellt haben.
Schon wenige Verse vorher ist das in der Verbindung der Rebe mit dem Weinstock angesprochen. Die Früchte Jesu, die Früchte des Weinstocks, sind die Liebe in allen ihren Formen – das Erbarmen, die Freude, die Freundschaft. Christus ist unser Weinstock, und wir bringen Früchte – vielleicht etwas kleine, aber sie werden noch wachsen.
Das will ich ganz neu begreifen und mich darüber freuen. Geht es Ihnen wohl auch so?